
Warum ist die Wahl der richtigen Schriftart mehr als nur Geschmackssache?
In unserer digitalen und analogen Kommunikation transportiert die Schriftart nicht nur Informationen, sondern auch Emotionen, Werte und Stil.
In Teil 1 unserer neuen Font-Serie beleuchten wir den Klassiker unter den Font-Diskussionen: Serif vs. Sans Serif.
1. Was sind Serifenschriften und was bedeutet eigentlich Sans Serif?
Wenn man genau hinschaut, erkennt man es sofort: Serifen sind die kleinen „Füßchen“ oder Ausläufer an den Enden einzelner Buchstaben. Sie verleihen einer Schrift einen klassischen und oft elegant wirkenden Charakter. Im Gegensatz dazu stehen die serifenlosen Schriften (engl. „sans serif“), die auf diese Verzierungen verzichten und klar, schnörkellos und modern wirken.
2. Lesbarkeit: Wann Serifen helfen und wann nicht
Serifen lenken das Auge. Durch die feinen Linien wird beim Lesen von Fließtexten eine optische „Linie“ geschaffen, die den Lesefluss unterstützt. Darum finden Serifenschriften häufig ihren Einsatz in Büchern oder Zeitungen.
Anders sieht es bei digitalen Inhalten aus: Auf Bildschirmen können zu feine Serifen die Lesbarkeit sichtlich erschweren – vor allem bei kleinen Schriftgrößen fällt das sehr stark ins Auge. Daher sind serifenlose Fonts hier oft die bessere Wahl, etwa für Websites oder digitale Interfaces.
3. Sind Serifenschriften im Trend? Von Klassik über Kunst
Was früher traditionell und konservativ wirkte, ist heute wieder gefragt: Serifenschriften erleben ein Comeback. Besonders in Kombination mit viel Weißraum, minimalistischer Gestaltung und hochwertigen Materialien wirken sie modern und edel zugleich.
Ein spannender Trend: künstlerische Serif-Transformationen, bei denen Serifen bewusst verlängert, gebogen oder grafisch verfremdet werden. Sowas eignet sich ideal fürs Branding.
4. Was sagt die Schrift über eine Marke aus?
Schriften transportieren Haltung. Serifen werden oft mit Klassik, Kompetenz und Vertrauen assoziiert. Da ist es kein Wunder, dass viele Traditionsunternehmen früher auf Serifenschriften setzten.
Doch moderne Sans-Serif-Schriften wie Helvetica, Roboto oder Lato stehen für Klarheit, Fortschritt und Offenheit. Viele Marken wechseln ihre Typografie gezielt, um ein neues Image zu vermitteln.
5. Serif & Sans Serif kombinieren. Ist das denn möglich?
Ja! Wichtig ist, dass sich die beiden Fonts in der Gesamtwirkung harmonisch ergänzen. Eine gute Faustregel: Achtet auf ähnliche Strichstärken oder Proportionen. So entsteht ein stimmiges Bild wie zum Beispiel wenn man: Sans Serif im Fließtext, Serif für Headlines oder Akzente (oder umgekehrt, je nach Designziel) nutzt.
6. Was eigent sich am besten für Ihre Digital Signage Inhalte?
Gerade im Digital Signage kommt es auf schnelle Erfassbarkeit an. Ihre Inhalte müssen oft innerhalb weniger Sekunden wirken. Deshalb ist es wichtig, Schriftarten zu wählen, die auch auf größeren Distanzen, unter unterschiedlichen Lichtverhältnissen und auf verschiedenen Bildschirmgrößen gut lesbar bleiben. Vermeiden Sie zu verschnörkelte oder zu dünne Fonts, die auf digitalen Displays schnell unruhig oder schwer lesbar wirken können. Stattdessen empfehlen sich klare, serifenlose Schriften mit ausreichendem Zeilenabstand und Kontrast zum Hintergrund. Auch die Schriftgröße sollte immer dem Einsatzort und der Entfernung des Publikums zum Display angepasst werden, denn was auf dem Monitor im Büro gut aussieht, kann in der Praxis schnell untergehen.
Schrift ist mehr als nur Form. Sie ist Stimmung
Ob klassisch mit Serife oder klar ohne. Die richtige Schriftwahl ist mehr als nur ein Stilmittel. Sie entscheidet maßgebend darüber, wie Inhalte wahrgenommen werden, ob eine Marke vertraut wirkt, modern erscheint oder einen kreativen Anspruch zeigt. Und genau deshalb lohnt es sich, genauer hinzusehen. Nicht nur auf das, was geschrieben steht, sondern wie.